Leasingbilanzierung: Klassifizierung und Leitfaden zu den neuen Rechnungslegungsstandards

Leasingbuchhaltung

Die Leasing-Buchhaltung ist ein kritisches Buchhaltungselement, da sie je nach Endbenutzer unterschiedlich ist. Leasingnehmer und Leasinggeber melden und bilanzieren Leasingverhältnisse auf unterschiedliche Weise. Der Vermögenswert gehört dem Leasinggeber und der Leasingnehmer nutzt ihn, indem er den Leasinggeber regelmäßig bezahlt. Die Bilanzierung und Berichterstattung des Leasingverhältnisses auf unterschiedliche Weise hat deutliche Auswirkungen auf Abschlüsse und Kennzahlen. Dies ist also ein Leitfaden für die Leasingbilanzierung, sei es ein Finanzierungsleasing oder ein Capital Lease. Wir werden auch die Details des neuen Lease-Accounting-Standards ASC 842 durchgehen. Aber zuerst schauen wir uns die Definition eines Leasingverhältnisses an.

Leasing-Definition

Ein Leasing ist ein rechtsgültiger Vertrag, bei dem der Eigentümer eines bestimmten Vermögenswerts (Leasinggeber) einen Dritten (Leasingnehmer) ermächtigt, den Vermögenswert für einen festgelegten Zeitraum gegen regelmäßige Zahlungen an den Leasinggeber zu nutzen. Diese wiederkehrenden Zahlungen werden als Leasingmieten bezeichnet. Ein Operating-Leasing ähnelt in vielerlei Hinsicht der Vermietung von Vermögenswerten. Es ermöglicht dem Leasingnehmer, den Leasinggegenstand für einen bestimmten Zeitraum zu nutzen, der in der Regel kürzer ist als die Nutzungsdauer des Vermögenswerts. Es ist in der Regel gewohnt Leihgeräte für einen begrenzten Zeitraum. Ein Finanzierungsleasing ist dem Kredit für den Kauf eines Vermögenswerts sehr ähnlich. Es ermöglicht einem Leasingnehmer, einen Vermögenswert mit direkter Finanzierung durch den Leasinggeber zu besitzen. Am Ende der Leasinglaufzeit hat der Leasingnehmer die Möglichkeit, dauerhafter Eigentümer des Vermögenswerts zu werden.

Lease Accounting-Klassifizierung: Capital Leases vs. Operating Leases

Die Bilanzierung von Leasingverhältnissen wird grob in zwei Arten eingeteilt: operatives Leasing und Capital Lease. Operating-Leasingverhältnisse geben dem Leasingnehmer das Recht, den Vermögenswert zu nutzen, verleihen dem Leasingnehmer jedoch keine Eigentumsrechte. Capital Leases, derzeit bekannt als Finance Leases gemäß ASC 842 Lease Accounting, ähneln Operating Leases, mit der Ausnahme, dass die Leasingbedingungen eher Eigentumsverhältnissen ähneln. Dies erfordert eine deutlich andere Bilanzierung von Finanzierungsleasing als von Operating-Leasing. Es gibt fünf Tests, mit denen festgestellt werden kann, ob es sich bei einem Leasingverhältnis um ein Finanzierungsleasing handelt. Wenn eine dieser Bedingungen erfüllt ist, ist das Leasingverhältnis im Abschluss als Finanzierungsleasing zu klassifizieren.

  1. Am Ende der Pachtzeit geht das Eigentum über.
  2. Der Leasingnehmer hat eine Kaufoption, die mit ziemlicher Sicherheit ausgeübt wird.
  3. Die Leasingdauer übersteigt 75 % der Nutzungsdauer des Leasinggegenstands.
  4. Der Barwert der Leasingzahlungen übersteigt 90 % des beizulegenden Zeitwerts des Leasinggegenstands.
  5. Da der Leasinggegenstand für den Leasingnehmer so spezifisch ist, kann der Leasinggeber ihn nicht an einen anderen Marktteilnehmer übertragen.

Vor der Einführung des neuen Leasingbilanzierungsstandards ASC 842 wurden operative Leasingverhältnisse, die den Leasinggegenstand und die damit verbundenen Zahlungsverpflichtungen beinhalteten, nicht in der Bilanz erfasst. Die neuen Standards zur Leasingbilanzierung hingegen verlangen von Leasingnehmern, Nutzungsrechte und damit verbundene Leasingverbindlichkeiten für Operating-Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr zu erfassen. Die meisten Unternehmen werden einen erheblichen Anstieg der Gesamtzahl der in ihren Bilanzen ausgewiesenen Leasingverhältnisse verzeichnen, da sie ihre operativen Leasingverhältnisse bilanzieren müssen, was den Gesamtwert ihrer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten erhöht.

Leasingnehmer-Buchhaltung und -Berichterstattung

Ein Leasingnehmer leistet während der Nutzung des Leasinggegenstands monatliche Zahlungen an den Leasinggeber. Die Bilanzierung und Berichterstattung für verschiedene Leasingverhältnisse erfolgt wie folgt:

Leasingnehmer-Buchhaltung für Finance Lease

Der Leasingnehmer bilanziert das Finanzierungsleasing wie folgt weiter mehrere Jahresabschlüsse:

  • Sowohl der Leasinggegenstand als auch die Leasingverbindlichkeit (Verbindlichkeit) werden in der Bilanz ausgewiesen. Der angegebene Wert ist der niedrigere der beiden Beträge aus Barwert zukünftiger Leasingzahlungen oder der beizulegende Zeitwert des Leasinggegenstands.
  • Der Zinsaufwand für die Leasingverbindlichkeit wird in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Er wird anhand der anfänglichen Leasingrate unter Verwendung des implizierten Zinssatzes des Leasingverhältnisses berechnet. Im Allgemeinen wird als Zinssatz der niedrigere aus dem Fremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers und dem impliziten Zinssatz des Leasinggebers verwendet. Wenn der Leasinggegenstand abnutzbar ist, wird ein Abschreibungsaufwand ebenso wie jeder andere Vermögenswert ausgewiesen.

Geldflussrechnung:

Der Zinsanteil der Leasingzahlung wird nach US-GAAP als operativer Mittelabfluss ausgewiesen. Darüber hinaus wird die Tilgungskomponente, die die Leasingverbindlichkeit reduziert, als Mittelabfluss aus der Finanzierung ausgewiesen. Nach IFRS ist Zinsaufwendungen können als operativer Mittelabfluss oder als Finanzierung ausgewiesen werden.

Leasingnehmerbilanzierung für Operating Lease

Der Leasingnehmer weist das operative Leasing in verschiedenen Abschlüssen wie folgt aus:

  • In der Bilanz sind keine Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten aufgeführt.
  • Gewinn- und Verlustrechnung: Die Miete des Vermögenswerts, die der Leasingzahlung entspricht, wird als Aufwand verbucht.
  • Die gesamten Leasingzahlungen bzw. Mietaufwendungen werden als operativer Mittelabfluss in der Kapitalflussrechnung dargestellt.

Die Auswirkung der Leasingbilanzierung auf den Abschluss des Leasingnehmers

Die Bilanzierungsunterschiede in beiden Leasingverträgen – Finanzen und Betrieb – wirken sich auf die verschiedenen Aspekte des Jahresabschlusses aus, wie unten dargestellt:

  1. Bei einem Finanzierungsleasing sind Vermögenswerte, Verbindlichkeiten, Jahresüberschuss, Betriebsergebnis (EBIT) und Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit höher als bei einem Operating-Leasing.
  2. In den Anfangsjahren sind der Nettoertrag und der Cashflow aus der Finanzierung bei einem Finanzierungsleasing niedriger als bei einem Operating-Leasing.
  3. Trotzdem sind die Gesamteinnahmen und der Gesamt-Cashflow in beiden Verträgen gleich.

Die Auswirkung der Leasingbilanzierung auf die Finanzkennzahlen des Leasingnehmers

Finanzkennzahlen, wie Jahresabschlüsse, werden durch die vielen Mietverträge beeinflusst:

  1. Finanzierungsleasing hat ein reduziertes aktuelles Verhältnis, Betriebskapital, Anlagenumschlagsquote, Anlagevermögensumschlagsquote, Kapitalrendite in frühen Jahren und Eigenkapitalrendite in frühen Jahren.
  2. Finanzierungsleasing hat in späteren Jahren eine höhere Kapitalrendite, Eigenkapitalrendite, Verschuldungsgrad und Verschuldungsgrad.

Buchhaltung und Berichterstattung des Vermieters

Bilanzierung des Leasinggebers für Finance Lease

Der US-GAAPgibt es für den Leasinggeber zwei Arten von Finanzierungsleasing. Entspricht der Barwert aller Leasingzahlungen dem Buchwert des Leasinggegenstands, spricht man von einem direkten Finanzierungsleasing. Ein Verkaufsleasing ist ein Leasingverhältnis, bei dem der Barwert der Leasingzahlungen den Buchwert des Leasinggegenstands übersteigt. Beide Arten von Finanzierungsleasing werden vom Leasinggeber in verschiedenen Abschlüssen wie folgt ausgewiesen:

Die Leasingforderung wird in der Bilanz ausgewiesen. Der Wert errechnet sich aus dem Barwert der zukünftigen Leasingzahlungen. Außerdem wird der Buchwert des Leasinggegenstands von den Vermögenswerten abgezogen.

Die Zinseinnahmen schlagen sich in der Gewinn- und Verlustrechnung nieder. Sie wird auf die Leasingforderung zu Beginn unter Verwendung des Leasingzinssatzes berechnet.

Geldflussrechnung:

Der Zinsanteil der Mieteinnahmen wird als operativer Mittelzufluss ausgewiesen, während der Tilgungsanteil der Zahlung als investiver Mittelzufluss ausgewiesen wird.

Leasinggeber-Buchhaltung für Operating Lease

Der Leasinggeber weist das Operating-Leasing in verschiedenen Abschlüssen wie folgt aus:

  • Bilanz: Wie üblich wird das Leasingobjekt ausgewiesen.
  • Gewinn- und Verlustrechnung: Sowohl die Zinseinnahmen als auch die Vermögensabschreibung werden offengelegt.
  • Die periodische Leasingzahlung wird in der Kapitalflussrechnung als operativer Mittelzufluss klassifiziert.

Die Auswirkung der Leasingbilanzierung auf den Abschluss des Leasinggebers

Der Abschluss des Leasinggebers wird durch die Abweichung in beiden Leasingverhältnissen wie folgt beeinflusst:

  • Bei beiden Leasingverträgen sind die Leasingeinnahmen und der Gesamt-Cashflow vergleichbar.
  • Die Einnahmen in den Anfangsjahren eines Finanzierungsleasings sind höher als die eines Operating-Leasing.
  • Die Einnahmen in den späteren Jahren eines Finanzierungsleasings sind geringer als die eines Operating-Leasing.
  • Der operative Cashflow eines Finanzierungsleasings ist geringer als der eines Operating-Leasings.
  • Die Höhe der in den Anfangsjahren eines Finanzierungsleasings zu zahlenden Steuern ist höher als die eines Operating-Leasings.

Neue Bilanzierungsstandards für Leasingverhältnisse ASC 842

Die neuen Bilanzierungsstandards für Leasingverhältnisse des FASB, ASC 842, ersetzten am 840. Dezember 15 die aktuellen Leitlinien, ASC 2018, für öffentliche Unternehmen. Privatunternehmen wurde ein zusätzliches Jahr Zeit für die Einhaltung eingeräumt, wobei die Frist auf den 15. Dezember 2020 festgelegt wurde. Die neuen Standards ändern, wie Unternehmen Operating-Leasingverhältnisse in ihren Bilanzen bilanzieren müssen. Zuvor mussten Unternehmen ihre Finanzierungsleasingverhältnisse kapitalisieren und gleichzeitig ihre operativen Leasingverhältnisse in den Fußnoten unter ASC 840 offenlegen.

Um jedoch die Transparenz bezüglich der finanziellen Verpflichtungen eines Unternehmens zu fördern, hat das FASB ASC 842 Lease Accounting eingeführt, das die Erfassung von Nutzungsrechten und Leasingverbindlichkeiten für operative Leasingverträge mit einer Laufzeit von mehr als 12 Monaten in der Bilanz vorschreibt. Operating-Leasingverhältnisse werden von den Standards als alle anderen Leasingverhältnisse als Finanzierungsleasing definiert. Während die neuen Leasingbilanzierungsstandards die wesentlichen Anpassungen für die Leasingbilanzierung klar beschreiben, werden Unternehmen Schwierigkeiten haben, die notwendigen Eingaben zu erhalten, um sie einzuhalten.

Unterschied zwischen Operating Lease und Finance Lease (Capital Lease Accounting)

Operating-Leasing und Capital-Leasing sind die beiden beliebtesten Leasingarten in der Leasingbilanzierung. Um zwischen den beiden zu unterscheiden, beurteilen Sie, wie vollständig die mit dem Eigentum an Vermögenswerten verbundenen Risiken und Chancen vom Leasinggeber auf den Leasingnehmer verlagert wurden.

Nach IFRS spricht man von einem Finanzierungsleasing, wenn Nutzen und Risiken vollständig übergegangen sind. ASPE bezeichnet Finanzierungsleasing als Capital Lease. Ansonsten handelt es sich um ein Operating-Leasing, das im Wesentlichen einem Vermieter-Mieter-Vertrag gleicht.

Da die Feststellung, ob die Chancen und Risiken vollständig übertragen wurden, manchmal schwierig sein kann, legen IFRS zahlreiche Kriterien zur Unterscheidung zwischen den beiden Leasingverhältnissen fest.

Damit das Leasingverhältnis als Finanzierungsleasing gilt, muss mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllt sein:

  1. Da ist ein günstige Kaufoption, die es dem Leasingnehmer ermöglicht, den Vermögenswert zu einem späteren Zeitpunkt (normalerweise am Ende der Leasinglaufzeit) zu einem niedrigeren Preis als seinem beizulegenden Zeitwert zu erwerben. Diese Option wird oft zu Beginn des Mietverhältnisses festgelegt.
  2. Das Leasing dauert einen großen Teil der nutzbaren wirtschaftlichen Nutzungsdauer des Vermögenswerts (im Allgemeinen 75 Prozent oder mehr).
  3. Mindestleasingzahlungen haben einen Barwert (NPV), der mindestens 90 % des beizulegenden Zeitwerts des Vermögenswerts beträgt.

Die Vorteile des Leasings

Leasing bietet mehrere Vorteile, die zur Kundengewinnung genutzt werden können:

  1. Zahlungspläne sind anpassungsfähiger als Kreditverträge.
  2. Da die Steuersätze für Leasinggeber und Leasingnehmer unterschiedlich sind, fallen die Nachsteuerkosten geringer aus.
  3. Leasing beinhaltet die Finanzierung der gesamten Kosten des Vermögenswerts.
  4. Bei einem Operating-Leasing stellt das Unternehmen Kosten statt Verbindlichkeiten fest, wodurch es finanzielle Unterstützung erhalten kann – eine Praxis, die als „außerbilanzielle Finanzierung“ bekannt ist.

Die Nachteile des Leasings

Das Thema Agenturkosten ist ein wesentlicher Nachteil des Leasings. Bei einem Mietvertrag überträgt der Vermieter alle Rechte für einen bestimmten Zeitraum auf den Mieter, was zu einem Moral-Hazard-Problem führt. Da der Leasingnehmer, der den Vermögenswert verwaltet, nicht der Eigentümer des Vermögenswerts ist, lässt der Leasingnehmer möglicherweise nicht so viel Sorgfalt walten, als wäre es sein eigener Vermögenswert. Die Agenturkosten des Leasings beziehen sich auf die Unterscheidung zwischen Vermögenseigentum (Leasinggeber) und Vermögensverwaltung (Leasingnehmer). Dies ist eine Schlüsselidee in der Leasingbilanzierung.

Zusammenfassung

Die Bilanzierungs- und Berichterstattungsanforderungen eines Leasingverhältnisses variieren je nachdem, ob Sie Leasinggeber oder Leasingnehmer sind. Es hängt auch davon ab, ob das Leasing für die Finanzierung oder für den Betrieb bestimmt ist. Daher ist es wichtig, dass das Leasingverhältnis richtig klassifiziert und erfasst wird, da es erhebliche Auswirkungen auf den Jahresabschluss und die Finanzkennzahlen hat.

Häufig gestellte Fragen zur Leasing-Buchhaltung

Welche Arten von Leasing gibt es?

Finanzierungsleasing, Operating-Leasing und Vertragsmiete sind die drei Grundarten des Leasings.

Wie wird Leasing bilanziert?

Leasingzahlungen gelten als Betriebsausgaben und werden vom Ertrag abgezogen.

Warum ist die Leasingbilanzierung wichtig?

Dies ermöglicht es den Buchhaltungsabteilungen von Unternehmen, Kündigungsfristen und Verlängerungs-/Kündigungsfristen zu überwachen, um Unternehmen bei der Verwaltung ihrer Leasingkosten zu unterstützen, was zur Entdeckung potenzieller Kosteneinsparungsmöglichkeiten in Zeiten großer wirtschaftlicher Volatilität führt.

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